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Der Firefox rüstet sich für die Zukunft

Das Elektrolysis-Projekt verändert grundsätzlich die Art und Weise, wie der Browser seine Seiten darstellt. Aber das hat Auswirkungen auf die Arbeitsweise nahezu aller Erweiterungen.

Bis Version 48 war das Ablaufmodell des Firefox einigermaßen simpel: Alle Aktivitäten, also zum Beispiel das Rendern der eigenen Oberfläche, das Rendern von Webseiten, die Kommunikation mit Plugins wie Flash, ... wurden in einem einzigen Prozess gebündelt. Diese Architektur begünstigt dummerweise aber ein subjektiv "langsames" Gefühl beim Anwender: Wenn gerade eine komplexe Webseite angezeigt oder ein aufwändiges Flash-Spiel abgespult wird, leidet darunter die Reaktionszeit der Firefox-eigenen Oberfläche. Andere Browser, wie zum Beispiel Chrome, trennen daher die Prozesse zur Darstellung von Webseiten und der eigenen Oberfläche. Auf diese Weise kann eine einzelne schlecht programmierte Webseite nicht den ganzen Browser lahmlegen. Dummerweise kommt diese neue Architektur zu einem Preis, der vielen Firefox-Nutzern sauer aufstößt: Die verfügbaren Addons müssen, teilweise sehr aufwändig, an das neue Modell angepasst werden und lassen sich sogar teilweise gar nicht mehr ausführen. Wer seinen Firefox also mit vielen Addons seinen Bedürfnissen angepasst hat, steht nun vor einem Problem. Zum Einen kommt er nicht in die Vorteile der neuen Architektur und zum anderen werden die alten Addons in absehbarer Zeit einfach deaktiviert: Ab Version 57 sind nur noch die neuen "Web-Extensions" zulässige Addons. Wenn du wissen möchtest, ob die von dir verwendeten Erweiterungen kompatibel sind, kannst du das mit einem entsprechenden Addon von Mozilla herausfinden. Und wenn du nett bist, stellst du deine Resultate bezüglich der Kompatabilität auf diesem Weg gleich noch den Entwicklern zur Verfügung. Die kommende Version des Browsers wird noch einen Schritt weitergehen: Den Anwendern wird dann explizit gezeigt, welche Addons künftig nicht mehr funktionieren werden. Und diese Liste ist bei einigen Benutzern sehr lang ... Bei all diesen Nachteilen sollte man dennoch die Vorteile nicht aus den Augen verlieren:
  • Reaktionsgeschwindigkeit. Wenn der Inhalt von Webseiten unabhängig vom Interface des Browsers selbst dargestellt wird, können komplizierte Webseiten nicht mehr den Browser selbst blockieren.
  • Stabilität. Eigentlich sollten Tabs nicht abstürzen, aber wenn das aktuell doch mal passiert nehmen Sie gleich den ganzen Browser mit. Mit dem neuen Modell stürzt nicht der Browser ab, sondern wirklich nur die entsprechenden Tabs.
  • Performance. In einer Welt in der Multi-Core-Prozessoren mittlerweile allgegenwärtig sind, kann das neue Modell seine Stärken voll ausspielen. Plötzlich kann der Browser alle zur Verfügung stehenden Resourcen auch nutzen.
  • Sicherheit. Die neue Architektur erlaubt es Prozesse voneinander zu isolieren. Damit könnte man zum Beispiel die Prozesse für Webseiten nur mit den nötigsten Rechten ausstatten, die zur eigentlichen Darstellung notwendig sind.

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