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Identitätsdiebstahl an Mausbewegungen erkennen

Es ist eine Situation in der man sicherlich nicht gerne ist: Irgendwer hat es geschafft dein Passwort zu erraten und kann sich nun online für dich ausgeben.

Je nachdem für welchen Dienst dir der Zugang gekapert worden ist, können die Auswirkungen dabei riesig sein.
  • Wenn jemand Zugang zu einem Konto bei Steam, Amazon, Blizzard oder Google erhält, kann das richtig teuer werden. Zumindest wenn du auf diesen Seiten deine Zahlungsdaten hinterlegt hast.
  • Das es unangenehm wird, wenn sich jemand auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram oder Snapchat für dich ausgibt liegt auf der Hand. Noch kritischer wird das aber, wenn du dich mit z.B. deinem Facebook-Konto auch bei z.B. Spotify anmeldest. Dann sind plötzlich viel mehr Zugänge betroffen als "nur" ein soziales Netzwerk.
  • Und wenn jemand Zugriff auf dein Email-Konto erhält wird es endgültig unangenehm: Plötzlich kann man sich auf allen Seiten auf denen du diese Mail verwendest mit der "Passwort vergessen"-Funktion einfach für dich ausgeben. Oder sogar noch schlimmer: Dein Konto mit einer neuen Adresse verknüpfen.
Identitätsdiebstahl im Netz ist also ein wirklich gewichtiges Problem. Kein Wunder also, dass Forscher sich mit der Frage beschäftigen wie man eine Person außer über die Kombination aus Benutzername, Passwort und vielleicht noch ein paar Sicherheitsfragen zusätzlich noch identifizieren könnte. Und dabei sind Forscher aus Italien gewissermaßen "auf die Maus gekommen" und haben zu dem Thema eine wissenschaftliche Ausarbeitung geschrieben. Dabei geht es um die Frage, wie sich die Mausbewegungen von "Lügnern" im Vergleich zu deinen Unterscheiden. Und das haben Sie anhand eines Quizzes untersucht. Den Probanden wurden zunächst vergleichsweise einfache Fragen wie "Wohnst du in Padua?" oder "Bist du ein Italiener?" gestellt. Jemand der sich für dich ausgibt hat eine relativ hohe Chance solche Fragen mit großer Wahrscheinlichkeit zu erraten. Es wurden dann aber auch Fragen gestellt, die etwas schwieriger waren. Zum Beispiel die Frage nach dem eigenen Sternzeichen. Die Chance das man sein eigenes Sternzeichen kennt ist relativ hoch, aber die Chance das man das Sternzeichen eines fremden mal eben so berechnen kann ist schon deutlich kleiner. Und diese Unsicherheit drückt sich auch in der Bewegung der Maus aus. Die Grafik des Artikels zeigt, wie sich die Bewegung der Maus bei korrekten Antworten zwischen ehrlichen und unehrlichen Nutzern unterscheidet: Ehrliche Nutzern finden einen "direkteren" Weg zum Antwortknopf, die anderen Benutzer sind ein bisschen unruhiger. Mit dieser Technik kann man natürlich nicht zweifelsfrei feststellen, ob eine Person über das Internet gerade tatsächlich bei der Beantwortung von Fragen lügt, in dem Sie eine andere Person imitiert. Aber es ist zumindestens ein möglicher Baustein, um einer auffällig antwortenden Person vielleicht ein paar Fragen mehr zu stellen. Schließlich steigt mit jeder zu beantwortenden Frage die Chance, dass der Identitätsdieb doch mal etwas nicht weiß.

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