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Auch Adobe begräbt Flash

In den Anfängen des World Wide Web bestand das Internet vornehmlich aus zwei Dingen: Text und Links. Erst mit dem Flash Player haben interaktive Medien Einzug in den Browser erhalten.

Allerdings unterscheidet sich Flash in einem wichtigen Punkt von anderen Webtechnologien wie HTML, CSS und JavaScript: Es handelt sich nicht um einen offenen Standard, der von vielen unterschiedlichen Anbietern weiterentwickelt und gelenkt wird. Man kann als Entwickler nicht "mal eben" in den Quelltext des Flashplayers hineinschauen um zu prüfen, was dieser mit den eigenen Daten eigentlich anstellt. Und auch die Autorensoftware zum Erstellen von Flash-Programmen hat sich der Adobe-Konzern bezahlen lassen. Nichtsdestotrotz war der Einfluss von Flash auf das Web gewaltig: Eine ganze Reihe an Browserspielen hätte sich ohne Flash niemals programmieren lassen, viele interaktive Medien wie Filme wären ohne Flash nicht möglich gewesen. Über die Jahre hat das "normale" Web allerdings aufgeholt: Heutzutage kann ein normaler Browser alles "einfach so", wozu man um die Jahrtausendwende noch zwingend den Flashplayer gebraucht hätte. Und vor dem Hintergrund dieser Entwicklung ist der Flash-Player dann mehr und mehr in Verruf geraten: Adobe tat sich zunehmend schwer damit Sicherheitslücken zeitnah zu schließen, auf mobilen Geräten hat der Flash-Player nie wirklich Fuß fassen können. Nun hat Adobe die Reißleine gezogen: Ab 2020 wird der Flashplayer nicht mehr zum Download angeboten, bis dahin müssen Seitenbetreiber ihre Programme also migriert haben. Unabhängig davon stellen die verschiedenen Browser ihre Unterstützung auch schon vorher ein:
  • Google Chrome wird Flash weiter stufenweise abschalten. Zunächst wird man den Benutzer immer häufgier explizit zum Starten von Flash-Programmen auffordern und dann spätestens Ende 2020 komplett entfernen.
  • Der Firefox wird seinen Benutzern ab dem nächsten Monat dazu auffordern Seiten für den Flash-Player explizit freizugeben. Ab 2019 wird der Player dann für die meisten Benutzer standardmäßig einfach deaktiviert. Nur Nutzer der Firefox Extended Support Releases (ESR) werden Flash bis Ende 2020 nutzen können.
  • Microsoft plant die Abschaffung in drei Etappen: Der Edge-Browser wird ab Mitte 2018 den Benutzer vor der Ausführung von Programmen um Erlaubnis bitten. Mitte 2019 wird der Player dann sowohl im Edge als auch im Internet Explorer deaktiviert, Nutzer können Ihn dann allerdings noch aktivieren. Und Ende 2020 wird dann die Unterstützung vollständig eingestellt.

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