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Windows benutzt jetzt Linux-Versionsverwaltung

2005 hat der Linux-Entwickler Linus Torvalds das Versionskontrollprogramm "git" programmiert. Jetzt verwaltet auch Microsoft den kompletten Quelltext für Windows mit eben diesem Programm.

Ein Versionsverwaltungssystem hat zwei wesentliche Aufgaben:
  • Es muss unterschiedlichen Entwicklern ermöglichen lesenden und schreibenden Zugriff auf den Quelltext zu haben. Typischerweise liegt auf einem Server irgendwo eine "allgemein bekannte" Version in einem so genannten Repository, von der man sich eine Kopie machen kann (im git-Jargon nennt man das clone). Auf dieser Kopie nimmt man seine Änderungen vor und kann Sie dann anderen Entwicklern zur Verfügung stellen. Dieses Hochladen nennt man im git-Jargon push. Und wenn dann andere Entwickler diese Änderungen sehen möchte, können Sie ihre lokale Kopie mit einer pull-Operation aktualisieren.
  • Alle Veränderungen am Quelltext müssen sauber dokumentiert werden. Manchmal fügen Entwickler in einer neuen Version aus Versehen einen Fehler ein. Dann ist es wichtig den Quelltext der letzten funktionierenden Version mit der aktuell kaputten Version vergleichen zu können. Diesen vergleich nennt man in Versionskontrollystemen diff. Oder man fragt sich welcher Kollege eigentlich für bestimmte Funktionen zuständig ist, dann kann man mit einer Operation namens blame feststellen welchem Entwickler eigentlich welche Zeilen einer Datei zuletzt verändert hat.
Das besondere an dem git-System von Linus Torvalds ist vor allem das es theoretisch ohne einen zentralen Server auskommt. Jedes mit clone erstellte Repository ist komplett vollständig und braucht keinen von irgend jemand anders verwalteten Server. Für ein OpenSource-Projekt wie den Linux-Kernel ist das sehr hilfreich: Jeder Entwickler kann sich eine Kopie davon machen und Linus Torvalds kann dann entscheiden welche Änderungen von welchen Kopien er dann wieder in "seine" Version aufnehmen möchte. Die Vorteile dieses Systems hat man jetzt auch bei Microsoft erkannt. Allerdings ist das Repository mit dem gesamten Windows-Quelltext für git-Verhältnisse unfassbar groß, nämlich etwa 300 GB. Deswegen hat sich Microsoft in die git-Entwicklung eingebracht und zum Beispiel eine Erweiterung namens Git Virtual Filesystem (GVFS) programmiert. Dadurch lässt sich ein git-Repository einbinden, ohne es vorher vollständig heruntergeladen haben zu müssen.

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