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Die Sache mit dem fehlenden Kopfhöreranschluss ...

... und was für weniger offensichtliche Nebenwirkungen das auf deinen Musik- und Filmgenuss haben könnte.

Mehr und mehr moderne Smartphones verzichten auf den typischen 3.5mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer. Apple hat mit dem iPhone 7 den Anfang gemacht und nun zieht Google mit dem Pixel 2 nach. Ein fehlender Kopfhöreranschluss ist schon aus praktischen Gründen nicht so toll: Immerhin sind die meisten USB- oder Bluetooth-Kopfhörer deutlich teurer als ihre kabelgebundenen Pendants. Und außerdem kann man dann sein Gerät nicht mehr ohne weiteres gleichzeitig aufladen und Musik hören. Aber der Reddit-Benutzer "kitzu-de" weist auf einen nicht ganz so Umstand hin. Mit seiner Genehmigung haben wir den Beitrag für Nordbord.de übernehmen dürfen. Wie bereits auf /r/android angesprochen wurde, hat die EFF vor ca. einem Jahr beim iPhone 7 davor gewarnt, dass der Wegfall der analogen Kopfhörerbuchse ein Versuch der Industrie ist, DRM für Musik zu erzwingen, wie wir es für Videos bereits haben (HDCP, Widevine, ...), mit anderen Worten: Die Industrie möchte darüber bestimmen, auf welchen Geräten ihr ihren Content abspielen könnt. Momentan klappt das ja noch ganz wunderbar überall mit Musik, dank Kopfhörerbuchse. Mit Video ist es schon was ganz anderes. Ich kann zum Beispiel Netflix weder auf meinem Handy (root), noch meinem Browser auf dem Rechner (Chromium ohne proprietäre Plugins), noch meinem Raspberry Pi anschauen. Der zahlende Verbraucher ist hier immer der Verlierer. Nur mit Piraterie ist man momentan unbeschränkt und hat Zugang zum vollständigen Angebot. Eine mögliche Strategie ist, dass die Geräte ohne Kopfhörerbuchse sich nach und nach immer weiter etablieren, irgendwann, wenn sich Bluetooth-Empfänger weit genug verbreitet haben, auch die Möglichkeit für Adapter zu entfernen und zu bestimmen, dass Audio nur noch auf zertifizierten Stereoanlagen mit proprietärer DRM-Unterstützung abspielbar ist. Ob diese Strategie tatsächlich aufgeht ist sehr fragwürdig, da Audiosignale spätestens auf dem Weg zum Lautsprecher in ein analoges Signal umgewandelt werden müssen, welches man abgreifen kann. Aber es wäre unheimlich schade, wenn ich Spotify nicht mehr benutzen könnte, weil die Rechteinhaber wollen, dass ich mir ein von denen bestimmtes Endgerät zuzulegen habe, möchte ich Musik genießen. Letztendlich ist die Frage, in wie weit der Verbraucher die fehlende Kopfhörerbuchse aufnimmt. Ich kann nur dazu raten solche Geräte konsequent zu meiden. Der Markt ist voll mit brauchbaren Alternativen, die eine Kopfhörerbuchse mit sich bringen.

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