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Streit um DOM-Schnittstelle des Browsers
Streit um DOM-Schnittstelle des Browsers
Die DOM-Schnittstelle beschreibt welche Aspekte einer Webseite sich durch Javascript-Programme verändern lassen und vor allem wie diese Änderungen vorgenommen werden sollen. Damit sitzt diese Spezifikation zentral zwischen den anderen Technologien wie SVG, HTML, JavaScript und CSS. Und genau bei diesen verwobenen Technologien gibt es unterschiedliche Verantwortliche, die sich im Augenblick nicht ordentlich einigen können:
- Die Web Hypertext Application Technology Working Group (WHATWG) ist (bisher) verantwortlich für HTML5 und DOM.
- Das World Wide Web Consortium (W3C) sieht sich in der Verantwortung im allgemeinen für ein freies Web zu sorgen. Es standarisiert (in Form von so genannten "Recommendations", also "Empfehlungen") Technologien wie CSS, HTML5 und auch den DOM. Dabei wird die eigentliche Standarisierungsarbeit aber häufig von kleineren Gruppen übernommen, nur die Veröffentlichung erfolgt über das W3C.
- Die European Computer Manufacturers Association (ECMA) standarisiert die Programmiersprache ECMA-Script, die man normalerweise besser als JavaScript kennt.
Und in diesem undurchsichten Gemenge kommt es nun zum Streit. Das W3C hat vom WHATWG den "DOM Living Standard" kopiert, einige inkompatible Änderungen vorgenommen und das Ergebnis "DOM 4.1" genannt. Und obwohl der Großteil der Arbeit an der WHATWG-Version dieser Dokumente stattfindet, hat man die eigene Version als "endgültig" bezeichnet. Über diesen Schritt haben sich alle großen Browserhersteller (Apple, Microsoft, Google, Mozilla) beschwert und Änderungswünsche angemahnt. Und daraufhin hat der Chef des W3C alle Einwände vom Tisch gewischt und die eigene Version des Standards einen formalen Schritt weiter geschoben.
Die aktuelle Situation ist damit ein bisschen verworren: Alle Browser implementieren die WHATWG-Version der DOM-Schnittstelle und kein Browser plant Unterstützung für die 4.1 Version des W3C. Und trotzdem könnte genau diese ungeliebte Version in den Rang eines formalen Standards gehoben werden.
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