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Bundespolizei speichert Bodycam-Videos bei Amazon

Beamte der Bundespolizei tragen so genannte "Bodycams" welche im Einsatz kontinuirlich das Geschehen aufzeichnen. Gespeichert werden diese Videos allerdings auf den Servern von Amazon.

Grundsätzlich ist der Einsatz von Bodycams eine gute Idee: So lassen sich bei Untersuchungen, Gerichtsverhandlungen, ... auch noch im Nachhinein Fragen wie  "welche Personen waren vor Ort?" oder "was war nochmal das Kennzeichen von diesem Auto?" sauber beantworten. Nicht mehr auf das Gedächtnisprotokoll der Beteiligten angewiesen zu sein ist zweifelsfrei ein großer Fortschritt. Weniger schön ist, dass diese hochsensiblen Videodaten offenbar bei Amazon gespeichert werden. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Benjamin Strasser hatte eine entsprechende Anfrage an das Bundesinnenministerium gestellt.

Aus technischer Sicht das das nicht sehr überraschend: Amazon ist einer der größten Cloud-Dienstleister weltweit und ist dementsprechend weit verbreitet. Als Entwickler ist man mit den Angeboten der "Amazo Web Services" (AWS) vertraut und kann mit sehr wenig Aufwand dort auch große Datenmengen speichern, ohne sich um viele aufwändige Details Sorgen machen zu müssen. Amazon als Betreiber garantiert, dass genügend Speicherplatz bereitsteht und das der Dienst auch verfügbar ist.

Das die Daten aber offenbar unverschlüsselt in einer solchen Cloud gespeichert werden, hat potenziell sehr unschöne Auswirkungen: Das Bundesinnenministerium macht sich von einem ausländischen Unternehmen abhängig. Amazon hat seinen Sitz in den USA und dort angesiedelte Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet den dortigen Ermittlungsbehörden im "Bedarfsfall" weitreichenden Zugriff zu gewährleisten.

Das Titelbild zeigt eine Bodycam wie sie bei der Polizei von Utrecht in den Niederlanden zum Einsatz kommt und wurde von "Sanderflight" auf der Wikipedia veröffentlicht.

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