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Google Maps zieht Grenzen mal so und mal anders ...

... und zwar je nachdem aus welchem Land man guckt.

Wenn man einen beliebigen Atlas aufschlägt, sieht man auf politischen Landkarten die Grenzverläufe der unterschiedlichen Staaten. Und wenn es ein etwas älterer Atlas ist, dann stimmen diese Grenzen manchmal nicht. Das kann eine Vielzahl von Gründen haben: Im besten Fall haben sich zwei Länder friedlich auf neue Grenzen geeinigt, in den meisten Fällen gab es aber einen bewaffneten Krieg. Grenzen sind also kein unveränderlicher Fakt, sondern werden von Menschen gemacht.

Und wenn Menschen etwas machen, sind Sie sich nicht immer einig. In Konfliktgebieten gibt es dann meistens mehrere Sichtweisen, die aber alle als "Wahrheit" empfunden werden. Das Titelbild für diesen Artikel zeigt die Kashmir-Region zwischen Indien und Pakistan. Die linke Seite ist ein Zustand, wie er vermutlich auch bei dir im Browser gezeigt werden würde: Sehr viele gepunktete Linien markieren unklare Grenzverläufe. Wenn man den Link aber mit einer IP aus Indien besucht, bekommt man das rechte Bild zu sehen: Hier ist von den unklaren Grenzen nichts mehr zu sehen.

Diese Diskrepanz erklärt Google wie folgt: "Wir unternehmen jeden denkbaren Versuch, umstrittene Regionen so objektiv wie möglich darzustellen. Für lokale Versionen von Google Maps folgen wir bei der Anzeige von Namen und Grenzen den lokalen Gesetzen." In indischen Atlanten ist die zu sehende Variante also staatlich vorgeschrieben. Und weil Google Maps letzten Endes auch ein Atlas ist, muss man sich an diese Gesetzgebung halten.

Die Hintergründe zu dem konkreten Konflikt zwischen Indien und Pakistan kennt die Wikipedia. Weitere Regionen, in denen Google Maps in der Darstellung abweicht, findet ihr in diesem englischsprachigen Artikel der Washington Post.

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